PRESSE TEXT – PRESS RELEASE

DIANA RATTRAY

„NEITHER HERE NOR NOW“

 

 

Blickt man auf Diana Rattrays Bilder so scheint es im ersten Moment, als ob man ein altes Foto betrachtet, das einen plötzlich in eine andere Welt, eine andere Zeit, in einen anderen Kontext versetzt.

Inspirationsquellen für ihren ganz eigenen Stil sind schwarz-weiss-Fotografien aus englischen und deutschen Fotoalben der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts. Die Künstlerin liest diese Vor-Bilder indes sehr realistisch und interpretiert sie auch so. Sie verschiebt zum Beispiel den 50er-Jahre-Positivismus mit der notwendigen Prise Ironie, so dass er in mitunter komischen, ‚schrägen’ oder exzentrischen und verschrobenen Situationen mündet.

 

Die Bildwelt in der Pastellmalerei von Diana Rattray wird von Personen bevölkert, wie sie jeder kennt: Menschen auf Familienfesten, Kinder in Sonntagskleidung, Familien bei Ausflügen. Begebenheiten, die festgehalten werden, um die Erinnerung an diesen besonderen Tag oder einen Moment jederzeit wieder abrufbar zu machen. Manche der Personen scheinen zu posieren. Sie halten in ihrer Beschäftigung inne, richten den Blick auf den Betrachter und setzen ein Lächeln auf, in dem Bewusstsein, dass dieses festgehalten wird. Das für diesen Zweck konditionierte Lächeln beschäftigt die Künstlerin in ihren Arbeiten. Es ist ein Lächeln, das nur an der Oberfläche stattfindet, über das Innere eines Menschen offenbart es nichts.

Auf den ersten Blick scheint es, als sei hier eine Zeit konserviert worden, in der alles noch ein bisschen geordneter, ein wenig einfacher war. Doch gleichzeitig wird dem Betrachter das Inszenierte des Dargestellten bewusst – die Künstlerin gibt durch farbliche Übersteigerung und Zuspitzung der Situationen einen Hinweis auf einen weiteren Bedeutungshorizont. Durch subtil herausgearbeitete Schattenpartien deutet sie die Gefühlswelt jenseits der sichtbaren Oberfläche an – die lächelnden Münder bekommen einen melancholischen Zug, die Gesichter etwas Starres. Die direkte Gegenüberstellung mit den Bildfiguren bewirkt, dass der Betrachter auf sich selbst zurückgeworfen wird.

Als Chronistin und zugleich wache Zeitgenossin nutzt Diana Rattray die zeitliche und räumliche Distanz, um emotionale Erinnerungen zu aktualisieren. Die eigene Erinnerung wird durch das Wiedererkennen bestimmter Situationen aktiviert und die Figuren in den Pastellen werden zu Projektionsflächen für selbst erlebte Momente und Gefühle. Gleichzeitig erreichen die Bilder von Diana Rattray durch das Alltägliche der gewählten Situationen Allgemeingültigkeit.

 

In jüngster Zeit hat Diana Rattray ihr Oeuvre um das Medium der Fotografie erweitert und indem sie ihre Pastellmalerei in authentische Fotoarbeiten überführt, unternimmt sie einen sehr überzeugenden Weg zurück zum Ausgangspunkt ihrer gemalten Bilder und schließt damit einen Kreis ‘Foto-Malerei-Foto’.

 

Diana Rattray wurde in Windsor/England geboren und lebt und arbeitet in Düsseldorf. Sie studierte an der Kunstakademie Düsseldorf und war Meisterschülerin von Professor Erwin Heerich.

Werke von Diana Rattray sind in zahlreichen Sammlungen in Deutschland, Europa und den USA.

 

 

Vernissage Donnerstag 30. Oktober 2014, von 18 – 21 Uhr.

 

Ausstellungsdauer bis 20. Dezember 2014.

 

Öffnungszeiten Dienstag bis Freitag 12 – 18 Uhr, Samstag 12 – 16 Uhr

und nach Vereinbarung.

 

DIANA RATTRAY

“NEITHER HERE NOR NOW”

 

 

Contemplate a Diana Rattray picture and the first few seconds will seem to be spent looking at an old photograph only to find oneself suddenly relocated by it into another world, a different time, another context.

Rattray’s style is quite her own, inspired by black-and-white photographs from English and German photo albums of the second half of the twentieth century. The artist’s own reading of this historical pictorial matrix is highly realistic and she interprets it in the same vein, albeit with the requisite pinch of irony, as when she lends the positivism of the 1950s a twist in the particular outcome that may be comic, awry or eccentric and quirky.

 

The types of figure that people the world of Diana Rattray’s pastel paintings will be familiar to everyone – folks at family celebrations, children in their Sunday best, families on day-trips – events recorded in order to have remembrance of this special day or that one moment on tap at any time. Some of the people seem to be adopting poses. They suspend what they are doing, face the viewer and lay on a smile in the knowledge that it will be recorded. The smile conditioned for the purpose is a preoccupation in this artist’s work. It is a smile that only takes place on the surface and reveals nothing about a person’s inner being.

 

At first glance it seems as if these paintings preserve a time in which everything was that little bit more ordered, a little simpler. But the viewer also becomes conscious of the choreographed nature of the scene. By heightening her colouring and amplifying a situation depicted, the artist points us toward a wider scope of meaning. The subtle elaboration of areas of shadow hints at the emotional world beyond the visible surface. A melancholy trait comes to the smiling lips, and something rigid to the faces; and, finding themselves face-to-face with the figures in the pictures, viewers are thrown back upon themselves. As a chronicler and at the same time an alert contemporary, Diana Rattray makes use of the distance in time and space to reconnect emotional memory. One’s own memory is triggered by the recognition of certain situations, and the figures in the pastel paintings become the projection surfaces for moments and feelingsout of personal experience. Simultaneously, the everyday nature of the situations Diana Rattray chooses for her paintings lends them a universality.

 

Most recently, the artist’s work has been extending into the photographic medium; in transposing the pastel works into photographs that become works in their own right, she has discovered a convincing path back to where the paintings would set out, the full circle between the two media turned.

 

Born in Windsor, England, Diana Rattray lives and works in Düsseldorf, where she studied at the Kunstakademie and, under Erwin Heerich, received the ‘Meisterschüler’ distinction.

Works by Diana Rattray are in numerous collections in Germany, Europe and the United States.

 

 

Private View: Thursday, October 30, 2014, 6 pm – 9 pm.

 

Exhibition to December 20, 2014.

 

The Gallery is open Tuesday – Friday 12 noon – 6 pm, Saturday 12 noon – 4pm;

and by appointment.